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Halbleiter-Revolution

Verlagerung der Komplexität in die Software

Halbleiter - Herzstück der Automobilindustrie

10. Juni 2024 - Wir freuen uns, dass Dr. Claudio Longo, Vice President Research & Advanced Engineering Software and Central Technologies, auf Einladung der VDI/VDE-IT an einer Podiumsdiskussion zur Halbleiterindustrie beteiligt war. In diesem Rahmen wurden die aktuelle Lage und künftigen Aussichten für die Welt der Mikrochips intensiv diskutiert. Die Podiumsdiskussion hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Halbleiter für die Zukunft der Automobilindustrie sind. Durch Investitionen, innovative Technologien und resiliente Lieferketten können wir die Transformation der Branche erfolgreich gestalten. Gemeinsam mit politischen Entscheidungsträgern und anderen Akteuren der Industrie arbeiten wir daran, die Automobilwelt von morgen zu formen.

Die Zukunft der Halbleiter in der Automobilindustrie

Halbleiter sind das Herzstück moderner Autos. Die weltweite Nachfrage nach Mikrochips in der Automobilbranche wird sich bis 2030 voraussichtlich verdreifachen. Diese steigende Nachfrage unterstreicht die Notwendigkeit, weiterhin in Halbleiterfabriken zu investieren. Solche Investitionen sind essenziell, um die Transformation der Automobilindustrie erfolgreich zu begleiten.

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Image Copyright-Hinweis:  Deutschland  – Land der Ideen/Brundert_Marquardt

Zukunftstrends und resiliente Lieferketten

Die Automobilindustrie steht vor mehreren disruptiven Trends: Connected, Autonomous, Shared und Electric (CASE). Diese Trends treiben die Nachfrage nach Halbleitern an. Allein die Elektrifizierung eines Antriebsstrangs kann eine Verzehnfachung der benötigten Halbleiter bedeuten. Doch es ist nicht nur der Elektromotor, der diese Entwicklung antreibt, sondern die gesamte Konnektivität und das autonome Fahren.

Software und Hardware – Ein untrennbares Duo

Ein entscheidender Punkt ist die Notwendigkeit, Software und Hardware gemeinsam zu denken. In zukünftigen Fahrzeugen werden Hochleistungsrechner eine zentrale Rolle spielen. Daher muss bereits jetzt die End-to-End-Wertschöpfungskette analysiert und weiter ausgebaut werden, um die Anforderungen der modernen und zukünftigen Mobilität zu erfüllen.

Resiliente Lieferketten sind entscheidend, um die steigende Nachfrage zu bewältigen. In Europa sollten wir unabhängiger werden, auch wenn völlige Autarkie unrealistisch wäre. Daher brauchen wir sowohl in der Entwicklung, als auch in der Fertigung und im Kundeneinsatz Kompetenzen und Produktion in Europa. Die Unterstützung der Politik ist hierbei von großer Bedeutung, um in einem globalen Investitionswettbewerb mithalten zu können.

Investitionen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Es reicht natürlich nicht aus, nur in die Produktion zu investieren. Das gesamte Know-how, um neueste Technologien zu entwickeln, muss in Europa vorhanden sein. Wir müssen innovativ und führend werden, wir müssen Hardware und Software zusammen denken, um die Transformation der Automobilindustrie nachhaltig zu ermöglichen.

Von dezentralen Steuergeräten zu Supercomputern

Ein weiterer kritischer Punkt ist das Konzept des "Software-defined Vehicle" (SDV). Hierbei werden die dezentralen Steuergeräte im Auto zentralisiert, wodurch sogenannte Supercomputer oder Hochleistungsrechner das Herzstück des Fahrzeugs bilden. Diese Zentralisierung verlagert die Komplexität stärker in die Software, weshalb Hardware und Software zusammen gedacht werden müssen.

Der Übergang zum SDV bildet eine zentrale Herausforderung für die europäische Automobilindustrie. Dabei sind Software und Halbleiter in den modernen Technologien des SDV unerlässlich. Deshalb beteiligt sich Continental auch im Rahmen des Chip-Acts an verschiedenen Initiativen zur Stärkung der Souveränität und Führungsrolle der EU in der automobilen Wertschöpfungskette für das Fahrzeug der Zukunft. Die Initiativen treiben einerseits den Ansatz einer offenen Automobil-Hardware-Plattform und andererseits den offenen Software-Defined Vehicle-Ökosystem-Ansatz (SDV) voran. Die SDV-Initiative konzentriert sich auf eine offene und vorwettbewerbliche Zusammenarbeit zwischen europäischen OEMs und Zulieferern an nicht differenzierenden Elementen des Fahrzeugsoftware-Stacks.

Im vergangenen Jahr markierte die Veranstaltung "Chips for Europe", die vom @Chips Joint Undertaking in Brüssel ausgerichtet wurde, einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung der europäischen Automobil- und Halbleiterindustrie und brachte eine Vielzahl von Akteuren aus dem gesamten Ökosystem des Kontinents zusammen. Continental CEO Nikolai Setzer und andere Referenten, wie EU-Kommissar Thierry Breton und Sonderkommissar Jaime Martorell gaben mit ihren Beiträgen einen Einblick in die Relevanz der strategischen Autonomie und der wirtschaftlichen Situation der EU, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung und Stärkung der europäischen Technologieführerschaft.

Wer sich die gesamte Podiumsdiskussion anschauen möchte hat hier die Gelegenheit: Video

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