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EU Allgemeine Sicherheitsvorschriften

Zu viele Verkehrstote auf europäischen Straßen

Im Jahr 2019 kamen rund 22.800 Menschen im europäischen Straßenverkehr ums Leben. Auch wenn die Zahl der erfassten Verkehrstoten im Vergleich zu 2010 um fast ein Viertel zurückgegangen ist, hat sich die Geschwindigkeit des Rückgangs deutlich verlangsamt. Das ursprüngliche Ziel der Europäischen Union, die Verkehrsopferzahlen von 2010 bis 2020 zu halbieren, scheint unerreichbar. Aktuelle Statistiken zeigen zudem: In städtischen Gebieten sind rund 70 Prozent aller Unfalltoten ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer. Um die Gesamtzahl an Verkehrstoten in der EU stärker zu reduzieren und besonders Fußgänger und Radfahrer besser zu schützen, hat die EU mit den allgemeinen Sicherheitsvorschriften 2019 ein wirkungsvolles Maßnahmenpaket beschlossen.

Allgemeine Sicherheitsvorschriften – was ist das?

Am 27. November 2019 verabschiedete die EU die  allgemeinen Sicherheitsvorschriften. Mit Hilfe dieser Verordnung soll die Zahl an verkehrsbedingten Toten, Schwerverletzten und Unfällen in der EU drastisch reduziert werden. Ermöglicht werden soll das durch die Einführung modernster Sicherheitstechnologien als Standardausstattung neuer Fahrzeuge. Diese Systeme reichen von Wegfahrsperren bei Alkoholkonsum und intelligenten Geschwindigkeitsassistenten bis zu Reifendrucküberwachungssystemen, Spurwechselassistenten und zahlreichen weiteren intelligenten Fahrerassistenzsystemen. Die allgemeinen Anforderungen richten sich an PKW und leichte Nutzfahrzeuge ebenso wie an Busse und Lkw. Darüber hinaus werden an die unterschiedlichen Fahrzeugtypen noch zusätzliche Sicherheitsanforderungen gestellt. Die neuen Anforderungen werden sukzessive für neue Automodelle (EU-Typzulassungen) und Neuzulassungen eingeführt.

Spezielle Sicherheitsanforderungen an Busse und Lkw

Insbesondere zwischen schweren Nutzfahrzeugen und ungeschützten Personen wie Fußgängern und Radfahrern kommt es im Stadtverkehr immer wieder zu folgenschweren Unfällen. Deshalb geht die pflichtmäßige Ausrüstung mit Sicherheitssystemen für Busse und Lkw über die allgemeinen Anforderungen der allgemeinen Sicherheitsvorschriften und bestehende Systeme wie Spurhaltewarnsysteme und Notbremsassistenzsysteme hinaus. So sind für schwere Nutzfahrzeuge beispielsweise zusätzliche Systeme vorgesehen, die den Fahrer vor Fußgängern und Radfahrern im toten Winkel warnen.

Diese Sicherheitstechnologien werden für Busse und Lkw verpflichtend:

Wann werden die Technologien für Lkw und Busse verpflichtend?

  

Für EU-Typgenehmigung:

  • Emergency Stop Signal (ESS)
  • Alcohol Interlock Installation Facilitation (ALC)
  • Driver Drowsiness and Attention Warning (DDR-AW)
  • Tire Pressure Monitoring System (TPMS)
  • Intelligent Speed Assistance (ISA)
  • Reversing Detection System (REV)
  • Pedestrian and Cyclist Collision Warning (PCW)
  • Blind Spot Information System (BLIS)

Moderne Technologien – fester Bestandteil bei der Umsetzung neuer Regelungen

Neben den allgemeinen Sicherheitsvorschriften existieren weitere Maßnahmenpakete auf EU und Länderebene, die mithilfe von intelligenten Technologien den Verkehr sicherer machen, CO2-Emissionen senken sowie für faireren Wettbewerb sorgen sollen. Mit der Verabschiedung des  Mobilitätspakets I durch die Europäische Union  im Juli 2020 gewann der  Smart Tachograph  beispielsweise an Bedeutung – ein Kontrollsystem, das zahlreiche Informationen zu Lenk- und Ruhezeiten, Geschwindigkeit, zurückgelegter Strecke sowie Grenzübertritte dokumentiert und über eine standardisierte Schnittstelle eine einfache Kontrolle durch Behörden ermöglicht. Seit 2018 ist zudem der  E-Call in allen neuen Modellen Pflicht, deren EU-Typzulassung nach dem 31. März liegt. Das automatische Notrufsystem verständigt bei Unfällen Rettungsdienste und soll in Europa jährlich 2.500 Menschenleben retten. Auch das Onboard Weighing-System ist ein gutes Beispiel für die wichtige Rolle von modernen Technologien in neuen Regelungen zu Verkehr, Transport und Fahrzeugausstattung: Auf Grundlage der  Richtlinie 96/53/EG über Maße und Gewichte von Lkw  sollen standardisierte Wiegesysteme Lkw vor Überlastung warnen und somit Unfälle vermeiden sowie für fairen Wettbewerb sorgen. Neue Regelungen und damit verbundene Technologien führen jedoch nicht nur zu einem sichereren und saubereren Verkehr,  sondern erhöhen auch das Niveau an intelligenten Technologien in Fahrzeugen insgesamt. So sind sie entscheidende Wegbereiter für das autonome Fahren.

Unsere Lösungen für mehr Sicherheit im Verkehr

Bereits heute entwickeln wir  hochentwickelte Fahrassistenzsysteme (ADAS)  für Nutzfahrzeuge, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Unsere Radarsensoren und Kamerasysteme bieten von Notbrems- über  Rechtsabbiegeassistenten  bis zu intelligenten Fernlichtassistenten zahlreiche  Funktionen. Unser Ziel: Zuverlässige Sicherheitstechnologien zu entwickeln, die noch über die Anforderungen der allgemeinen Sicherheitsvorschriften hinausgehen.